Ein Closer macht aus Interessenten Kunden und Käufer. Im Fachjargon wird dies als „Interessenten abschließen“ bezeichnet. Hierzu wird mit dem Interessenten via Videokonferenztools (Google Meet, Teams, Zoom etc.) oder klassisch per Telefon ein Verkaufsgespräch geführt. Darin wird der potenzielle Kunde vom Nutzen des Produktes oder einer Dienstleistung überzeugt. Bestenfalls entscheidet sich ein Kunde während des Gespräches für dem Kauf, wodurch der „Abschluss“ entsteht.
Die Interessenten mit denen die Abschlussgespräche geführt werden, erhält der Closer von einem Auftraggeber. Diese werden als Leads bezeichnet. Die Abschlussgespräche an sich die werden Closing-Calls genannt. Über ein System werden Leads generiert werden. Dies ist jedoch Sache der Auftraggeber, der Closer hat mit diesem Vorgang nichts zu tun.
Closer können frei beruflich tätig sein und auf Provisionsbasis mit dem Auftraggeber abrechnen. Die Höhe der Provision ist dabei Verhandlungssache, beträgt in der Regel aber zwischen 10 % bis 20 % des Nettoumsatzes. Daneben ist auch eine Beschäftigung in Festanstellung denkbar.
Ein Closer muss sich mit dem Produkt identifizieren
Wie seriös die Tätigkeit als Closer ist, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Dabei sollte jedoch genau geprüft werden, welche Produkte oder Dienstleitungen angeboten werden. Wichtig ist, dass der Closer sich selbst damit identifizieren kann und die Philosophie des Unternehmens teilt. Nur so stellt sich auch der gewünschte Erfolg in einer solchen Tätigkeit ein.
- Der Verkauf sollte allen Beteiligten einen Vorteil bieten. Das bedeutet, das Produkt oder die Dienstleistung sollte dem Käufer in irgendeiner Form in seinem Privat- oder Geschäftsleben weiterhelfen. Der Verkäufer steigert seinen Umsatz und bestenfalls sein Image und der Closer verdient seine Provision.
- Der Closer sollte ein etwaiges Engagement also immer dahingehend untersuchen, dass wirklich alle drei involvierten Parteien von dem Deal profitieren. Daneben müssen für den Käufer Preis und Leistung, sowie für den Closer Aufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis stehen.
Verdienstmöglichkeiten als Closer
Die Frage nach den Verdienstmöglichkeiten als Closer lässt sich nicht pauschal beantworten. In erster Linie sind hier freiberufliche Engagements und Festanstellungen voneinander zu unterscheiden.
Auf freiberuflicher Basis sind durchaus mittlere 4-stellige Provisionen im Monat zu erwirtschaften. Sehr gute Closer können auch kleine 5-stellige Beträge verdienen. Dies ist aber eher die Ausnahme und kann nicht als Maßstab genommen werden. Für einen Durchschnittsverdienst bei einer freiberuflichen Tätigkeit sind mehr als 20 Stunden an Zeitaufwand in der Woche aufzubringen. Dabei ist es wichtig, für einen angesehenen Auftraggeber mit einem guten Ansehen zu arbeiten, der die entsprechende Anzahl von mindestens 40 Leads pro Woche zur Verfügung stellt.
Ein Closer in Festanstellung erhält meist einen fixen Grundlohn sowie eine variable, erfolgsabhängige Provision on Top. Bisher stehen aber noch nicht genügend aussagekräftige Daten vor, aus denen ein durchschnittliches Gehalt in diesem Beruf errechnet werden kann. Hier spielen wieder viele Faktoren wie der Arbeitgeber, die individuellen Fähigkeiten, die Verkaufserfahrungen und natürlich das Verhandlungsgeschick eine Rolle.
Durchhaltevermögen und Mut sind gefragt
Es gibt verschiedene Wege um Closer zu werden. Hier spielen wiederum die persönliche Situation und die Erfahrungen eine Rolle.
- Wer schon seit 20 Jahren im Verkauf tätig ist, unzählige Schulungen besucht hat und am Telefon hochklassige Produkte und Dienstleistungen anpreisen kann, wird auch als Clsoer erfolgreich sein. Dennoch kann eine zusätzliche Weiterbildung auch hier von Nutzen sein.
- Quereinsteiger sollten sich hingegen die wichtigsten Grundlagen in Sachen Verkauf aneignen. Ansonsten wird es schwierig, einen Auftraggeber zu finden, der die notwendigen Leads zur Verfügung stellt. Gerade die Kaltakquise ist ein hartes Geschäft. Hier sind Durchhaltevermögen und Mut gefragt.
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Die meisten Kursangebote für Closer dauern je nach Programm und Anbieter zwischen vier bis zwölf Wochen. Dabei werden alle Grundlagen des hochpreisigen Telefonverkaufs vermittelt. Die erlernten Techniken und Methoden sind in der Praxis essentiell. Verkaufsgespräche und Verhandlungsgeschick werden hier trainiert, analysiert, verbessert und schließlich optimiert. Verkaufen kann geübt werden. Mit der Zeit entwickelt jeder Closer seine eigene erfolgreiche Strategie.
Natürlich hat jeder Closer sich auch mit dem Thema Tipps für den Vertrieb und Verkauf befasst und ist hier Profi.
Arbeitgeber bzw. Auftraggeber finden
- Es gibt viele Möglichkeiten, um als Closer Arbeitgeber bzw. Auftraggeber zu finden. Natürlich ist es immer wichtig, den Markt zu beobachten. Dazu gehört es, Unternehmen-Websites nach Stellenangeboten für Closer zu durchsuchen. Potenzielle Auftraggeber können direkt kontaktiert werden.
- Die sozialen Netzwerke haben heute eine unglaubliche Reichweite. Hier können Closer ihre Dienste anpreisen und die Aufmerksamkeit von Unternehmen erlangen. Auch hier können potenzielle Auftraggeber direkt angeschrieben werden.
Daneben sollten auch immer die klassischen Stellenbörsen im Auge gehalten werden.
Des Weiteren gibt es inzwischen spezielle Plattformen für Closer. Diese bringen Unternehmer und Closer so einfach, kostengünstig und bequem wie möglich zusammen.
Fazit zur Tätigkeit als Closer
Die Tätigkeit kann durchaus als zukunftssicher bezeichnet werden. Mittelfristig sind Closer sehr gefragt. Wie hochpreisige Produkte in 20 Jahren an den Kunden gebracht werden, kann jedoch noch nicht vorhergesagt werden. Aktuell kann in der Branche mit etwas Verkaufstalent und Verhandlungsgeschick gutes Geld verdient werden. Der Verkauf über das Telefon wird auf jeden Fall noch einige Zeit sehr gefragt sein.