Der Euro ist die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Er wird von der Europäischen Zentralbank emittiert und gilt als gemeinsame offizielle Währung in 17 EU-Mitgliedstaaten sowie in sechs weiteren europäischen Staaten, die gemeinsam die Eurozone bilden.
Der Euro ist neben dem US-Dollar weltweit die wichtigste Reservewährung. Und nun sollen nach und nach alle Banknoten ein neues Gesicht erhalten. Die neuen 5-Euro-Scheine sind bereits im Umlauf. Am 2. Mai 2013 wurde die neue 5-Euro-Banknote im gesamten Euro-Währungsgebiet eingeführt.
Das „neue Geld“: So hat alles angefangen
Vorerst ein kleiner Blick auf die Anfänge: Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt. Dies war der Zeitpunkt, an dem das „neue Geld“ die nationalen Währungen als Zahlungsmittel abgelöst hat. Die Euromünzen werden von den nationalen Zentralbanken der 17 Staaten des Eurosystems sowie von drei weiteren Staaten geprägt.
Unterschiede liegen in Hinblick auf die euro-Münzen in Bezug auf die landesspezifische Rückseite vor. Die Eurobanknoten dagegen unterscheiden sich lediglich aufgrund verschiedener Buchstaben als erste Stelle der Seriennummer. Dadurch kann erkannt werden, für welches Land die Banknote gedruckt wurde.
Der Euro in Österreich
In Österreich kam es durch die Oesterreichische Nationalbank am 1. September 2001 zur Vorverteilung von Euromünzen und -banknoten an die Kreditinstitute. Das sogenannte Startpaket (Münzsackerln) wurde an Privatpersonen ab dem 15. Dezember 2001 ausgegeben. Dabei handelte es sich um 33 Münzen im Gesamtwert von 14,54 Euro mit einem Gegenwert von 200,07 Schilling.
Die Ausgabe der neuen Geldscheine erfolgte erstmalig am 1. Jänner 2002. Dem Eurobarometer kann entnommen werden, dass die meisten Österreicher dem Euro gegenüber positiv eingestellt sind: Im Jahre 2006 waren 62 % der österreichischen Bevölkerung davon überzeugt, dass der Euro das Land stärke.
Warum erhalten die Euro-Banknoten ein neues Design?
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum es notwendig erscheint, neue Euro-Scheine auf den Markt zu bringen. Dies hat ganz konkrete Gründe. Denn je länger ein Schein im Umlauf ist, desto mehr Zeit haben Geldfälscher, um die Sicherheitsmerkmale zu kopieren.
Aus diesem Anlass bringen Notenbanken gelegentlich neue Banknoten heraus. Der Fünf-Euro-Schein wird zwar nur sehr selten gefälscht, doch er macht bei der Gemeinschaftswährung nur den Anfang. Ab nun wird jedes Jahr eine weitere Banknote ausgewechselt.
2014 wird der Zehn-Euro-Schein, 2015 der Zwanziger, bis 2020 auch der 500-Euro-Schein ausgetauscht werden. Da die Haltbarkeit gerade beim kleinsten Schein, also beim Fünfer ein Problem darstellt, muss dieser ohnehin schon nach 13 Monaten ausgetauscht werden. Aus diesem Grunde wird der Nachfolger auch mit eine Beschichtung versehen. Doch welche Unterschiede sind außerdem zu verzeichnen?
Die Europa-Serie ist im Anmarsch
Ab dem Jahr 2013 wird im gesamten Euroraum die sogenannte Europa-Serie eingeführt. Die neue Banknotenserie wird deshalb als Europa-Serie bezeichnet, da einige der Sicherheitsmerkmale ein Porträt der Europa enthalten. Europa ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, die unserem Kontinent seinen Namen gegeben hat. Das Portrait stammt von einer im Louvre gezeigten, vor 2000 Jahren in Süditalien gefunden Vase. Die Stückelungen bleiben aber gleich – so wird es weiterhin 5-Euro-, 10-Euro-, 20-Euro-, 50-Euro-, 100-Euro-, 200-Euro- und 500-Euro-Scheine geben.
Die neue 5-Euro-Banknote stellte EZB-Präsident Mario Draghi am 10. Januar 2013 im Archäologischen Museum in Frankfurt am Main vor. Seit dem 2. Mai 2013 ist diese Stückelung nun in Umlauf. Der größte Vorteil der Europa-Serie liegt darin, dass sie fälschungssicherer sein soll. (Quelle und Hintergrund zum Euro: http://www.oenb.at/de/img/es2_eur5_zahlungsmittel-statistik_final_tcm14-252662.pdf )
Was unterscheidet die neuen Euro-Banknoten von der Vorgängerversion?
Um die neuen Euro-Geldscheine sicherer gestalten zu können, wurden bei der Entwicklung der Europa-Serie etliche Fortschritte im Bereich Banknotentechnologie und -sicherheit genutzt. Die neuen Sicherheitsmerkmale der Europa-Serie sind selbst für den Laien leicht und ohne Hilfsmittel zu erkennen.
• Das Porträt-Wasserzeichen: Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird ein schemenhaftes Motiv sichtbar. Abgesehen von dem Porträt der mythologischen Figur Europa sind auch der Wert der Banknote und ein Fenster zu erkennen.
• Das Porträt-Hologramm: Wird die Banknote gekippt, zeigt der silberne Streifen erneut ein Porträt der Europa. Abgesehen davon sind auch ein Fenster und die Wertzahl der Banknote zu erkennen.
• Die Smaragd-Zahl: Wird der Geldschein erneut gekippt, bewegt sich auf der glänzenden Zahl ein Lichtbalken auf und ab. Des Weiteren verändert die Zahl auch ihre Farbe – von Smaragdgrün zu Tiefblau.
• Das fühlbare Relief: Der neue Fünfer und alle folgenden neuen Banknoten können auch ertastet werden. Auf der Oberfläche der Vorderseite kann am linken und rechten Rand jeweils eine Reihe kurzer erhabener Linien mit den Fingern wahrgenommen werden. Des Weiteren ist auch beim Hauptmotiv, bei der Schrift und der großen Wertzahl ein Relief tastbar.
• Der Sicherheitsfaden: Wird die Banknote gegen das Licht betrachtet, erscheint der Sicherheitsfaden als dunkler Streifen. Auf diesem werden sowohl das €-Symbol als auch die Wertzahl der Banknote in sehr kleiner, weißer Schrift sichtbar.
• Die Mikroschrift: Der neue Fünfer weist auf der Rückseite außerdem Mikroschriften auf. Diese können mit dem bloßen Auge jedoch nicht wahrgenommen werden, sondern nur anhand einer starken optischen Vergrößerung gesehen werden. (Quelle: http://www.kostenloses-konto.
Die neuen Kürzel
Neu sind auch diverse Kürzel auf den Banknoten. Die Abkürzung für die Europäische Zentralbank erscheint ab nun in neun, statt wie bisher in fünf Versionen, welche außerdem von der oberen Mitte der Vorderseite an deren linken Rand rücken. Die fünf bisherigen Abkürzungen sind BCE (in diversen romanischen Sprachen gebräuchlich, z.B. Französisch oder Italienisch), ECB (Niederländisch, Slowakisch), EZB (Deutsch), EKP (Finnisch, Estnisch) sowie EKT, die griechische Abkürzung, deren Lettern zufällig mit Buchstaben des lateinischen Alphabets identisch sind.
Neu sind nun eine Variante in kyrillischen Buchstaben für Bulgarien sowie die polnische, ungarische und maltesische Version – auch wenn diese Länder bis auf Malta den Euro bislang überhaupt nicht eingeführt haben.
Die Entwicklung des Banknotendesigns
Die neue Europa-Serie stellt eine Weiterentwicklung der ersten Serie dar. Darum wurden das bekannte Leitmotiv „Zeitalter und Stile“ und auch die Hauptfarben der ersten Serie beibehalten. Damit die Integration der verbesserten Sicherheitsmerkmale erfolgen konnte, hat jedoch eine geringfügige Abwandlung stattgefunden.
Die Banknoten beider Serien können somit leicht auseinandergehalten werden. Reinhold Gerstetter, ein unabhängiger Banknotendesigner aus Berlin, wurde mit der Überarbeitung der Gestaltung beauftragt. Während der Gestaltungsphase wurden wie bei der ersten Euro-Banknotenserie Menschen mit Sehbehinderung hinzugezogen, damit auch deren Anforderungen nicht auf der Strecke bleiben.
Verlieren die alten Euro-Scheine etwa ihren Wert?
Was ist nun aber mit den alten Fünfern? Müssen diese bei der Bank nun alle umgetauscht werden? Nein, keine Bange! Zunächst wird es die alten und die neuen Noten parallel geben. Erst später wollen die EZB und die nationalen Notenbanken die alten Banknoten nach und nach aus dem Verkehr ziehen.
Selbst jede einzelne Schilling-Banknote kann weiterhin umgetauscht werden – und das gilt künftig auch für alte Euro-Scheine. Um die noch vorhandenen Bestände abbauen zu können, werden die 5-Euro-Banknoten der ersten Serie einige Monate lang parallel zu den neuen 5-Euro-Geldscheinen ausgegeben. Das bedeutet, dass die Euro-Banknoten der ersten Serie ihren Wert keineswegs verlieren. (Weitere Details im Video: http://www.prosieben.at/tv/galileo/videos/clip/2277458-100-sekunden-neuer-5-euro-schein-1.3553091/ )
Steht der Termin dann aber fest, zu dem die Banknoten der ersten Generation ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren, wird die Bevölkerung im Voraus informiert werden. Ihren Wert werden die alten Geldscheine dennoch auf jeden Fall auf Dauer behalten. Die nationalen Zentralbanken des Eurosystems werden die Banknoten der ersten Serie unbefristet umtauschen.
Kritik: Nicht alle Automaten gehen mit dem neuen Fünfer konform
Wo es Befürworter gibt, dort sind auch immer Kritiker zu finden. Dies ist in Bezug auf die neuen Euro-Banknoten natürlich nicht anders. Unmut hat sich beispielsweise breit gemacht, als sie von einigen Zigaretten- und ÖBB-Automaten nicht als gültige Geldscheine akzeptiert wurden. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat zwar im Vorfeld Informationsarbeit geleistet, was die Gegner aber nicht zu besänftigen vermochte. Alle Park-, Fahrschein- und Zigarettenautomaten mussten bzw. müssen auf die neuen 5-Euro-Scheine umgestellt werden.
Das dauert seine Zeit und kostet außerdem viel Geld. Gewisse Zigarettenautomaten akzeptieren den neuen Fünfer immer noch nicht. Manche Trafikanten mussten für den neuen Fünfer tief in die Tasche greifen. Kostete die Umstellung bei neueren Automaten nur zwischen 29 und 110 Euro, waren bei älteren Geräten bis zu 1200 Euro fällig, da die Lesegeräte ausgetauscht werden mussten. Bleibt nur die Hoffnung, dass derartige Vorfälle sich nicht wiederholen, wenn im nächsten Jahr der neue Zehner kommt.